Die technologischen Entwicklungen rütteln die Sprachindustrie auf. Die Werkzeuge werden immer besser und Aufgaben, die früher nur Menschen umsetzen konnten, werden zunehmend durch Maschinen erledigt. Ja wir sprechen auch von maschineller Übersetzung — aber nicht nur. Für viele Akteure ist das zutiefst unangenehm und sie begegnen dieser Entwicklung mit Skepsis. Doch in den Unternehmen stellt sich die Frage: Wie können Unternehmen das Beste von beidem nutzen? Und wie hefen sie den Menschen, sich in diesem Wandel zu behaupten?
Eine Gruppe Technik-Gurus in der Moravia diskutierte genau dies im Rahmen des "
Don't Rage Against the Machine"-Hangouts. Zu den Teilnehmern gehörten Erik Vogt, Director of Solutions, Connor Robinson, Senior Solutions Architect, und Jim Compton, Program Manager, Technology R&D.
Zuerst: das ist nichts Neues
Diese Spannung zwischen Mensch und Maschine ist keine Überraschung. Technologie stört; sie bringt Prozesse ins Wanken und verändert die Art und Weise, wie Menschen Dinge tun (und da gibt es eine Menge Unbehagen). Aber dieses Unbehagen gab es schon früher. So lehnte Königin Elisabeth von England in 1589 ein Patent für eine mechanische Strickmaschine ab, weil diese Strickmaschine die Arbeiter ersetzen würde. Und auch das Volk war besorgt: Ludditen drangen in Stofffabriken ein und zerschlugen die Maschinen. Sie versuchten so ihre Arbeitsplätze zu schützen.
Maschinen nehmen keine Arbeitsplätze weg
Menschen werden sich immer Sorgen darüber machen, ob Maschinen ihnen die Arbeitsplätze wegnehmen. Aber unsere Diskussionsteilnehmer sehen das nicht so. Ganz im Gegenteil.
Erik Vogt nennt ein Beispiel. "Im Einzelhandel gibt es heute tatsächlich mehr Arbeitsplätze als noch vor 10 Jahren. Immer wieder zeigt sich, dass Technologie tatsächlich den Arbeitnehmern zugute kommt. In der Regel erhalten sie am Ende bessere Arbeitsplätze. Viele sind besser bezahlt oder körperlich weniger belastend. Aber diese Arbeitsplätze erfordern eine bessere Qualifikation. Damit eröffnen Sie jedoch insgesamt auch bessere Möglichkeiten für die Arbeitnehmer".
Dann erzählt er eine Geschichte über eine Localization Engineer in seinem Team in den späten 1990er Jahren. Ein neues Tool kam heraus, das automatisch Inhalte filtern konnte. Die Mitarbeiterin machte sich darüber Sorgen und sagte ihm: "Unsere Jobs sind weg, wir werden unsere Jobs verlieren. Sie ersetzen uns im Grunde durch Software!" Nun, sagt Erik, sie ist immer noch in der Lokalisierungsbranche tätig und arbeitet als Engineer. Und inzwischen gibt es viel mehr Arbeitsplätze in der Lokalisierungstechnik als damals..
Unternehmen sind für Weiterbildung verantwortlich
Die Gruppe war sich einig, dass Unternehmen den Menschen helfen müssen, sich an die Nutzung von neuer Technologie anzupassen und möglichst auch davon zu profitieren.
Connor Robinson sagt: "Unternehmen und die Gesellschaft als Ganzes müssen Verantwortung für ihre Mitarbeiter übernehmen. Wenn wir damit beginnen, Technologien wie die maschinelle Übersetzung einzuführen, müssen wir Übersetzern bei der Qualifikation helfen oder ihnen die Möglichkeit geben, zusätzliche Kurse zu belegen, die ihre Karriere fördern können". Dadurch "vermitteln sie ihnen die Sicherheit, dass die Mitarbeiter auch in Zukunft einen Job haben werden".
Es liegt im eigenen Interesse eines Unternehmens, den Arbeitnehmern zu helfen, "aus der veralteten Wirtschaft auszusteigen", damit sie im Zeitalter des raschen technologischen Fortschritts ihren Platz finden, hochproduktiv sein und weiterhin Mehrwert schaffen können.
Mensch und Maschine - besser zusammen
Es werden immer neue Tools entwickelt, die sich wiederholende Aufgaben übernehmen. Für die Menschen bleiben die höherwertigen Aufgaben. Aber das eine schließt das andere nicht aus. Mensch und Maschine müssen interagieren. In der Zusammenarbeit können sich beide Modelle ergänzen. Michael Stevens bezeichnet dies als den "tiefblauen Moment" unserer Industrie.
Erik erklärt weiter. "Deep Blue" ist der Name des IBM-Computers, der Kasparow im Schach schlug. Hier entstand die Idee des Zentauren: Menschen und Computer sollten zusammen arbeiten. Es geht um eine Erweiterung der menschlichen Fähigkeiten. Wenn wir zusammenarbeiten, sind wir viel effektiver, als wir es sonst wären".
Gestaltung der Mensch-Maschine-Interaktion
Aber damit die Menschen tatsächlich Freude an der Arbeit mit neuen Technologien haben, müssen die Innovatoren die Schnittstellen entsprechend gestalten.. Jim Compton stellt fest, dass "wir die Interaktion zwischen Mensch und Maschine auf den Menschen ausgerichtet werden muss, so dass sie für den Menschen tatsächlich befähigend ist und sich auch so anfühlt. Sie darf sich nicht den Eindruck eines Roboter-Sklavenmeisters vermitteln, dem die Menschen dienen sollen. Wir haben die Verantwortung, darüber nachzudenken, wie die tatsächliche langfristige Beziehung zwischen Technologie und Mensch aussieht.
Alles in allem ist es eine sehr aufregende Zeit in der Lokalisierungsbranche: Die Technologie verändert sich rasch, und ständig kommen neue Tools auf den Markt. Der Mensch wird nicht so bald verschwinden, aber seine Arbeit wird sich ändern, wenn er lernt, mit Maschinen zu arbeiten.
Wenn Sie neugierig geworden sind und mehr über Moravias Blick auf den Zentauren - eine Kombination der Stärken aus menschlicher und künstlicher Intelligenz - erfahren möchten, dann
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