Sechs Tipps für den Einstieg in die internationale SEO
20. Nov. 2020
Mit einer für die Suche optimierten Webseite maximieren Sie die Wahrscheinlichkeit, dass die richtigen Personen die richtigen Dinge (Ihr Angebot) zur richtigen Zeit finden – und zwar unabhängig davon, wo auf der Welt sich diese Personen gerade befinden.
Angenommen, Sie machen sich gerade Gedanken über die lokal unterschiedlichen Nuancen, die zu berücksichtigen sind, wenn Ihr Content weltweit besser gefunden werden soll. Dann sind Sie internationalen Marken, die SEO allein von ihrer Warte und ihrem Heimatmarkt aus betrachten, schon einen großen Schritt voraus.
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Tatsächlich gibt es einen großen Unterschied zwischen SEO für den Heimatmarkt und SEO, die für globale Reichweite optimiert ist. Im Folgenden sind die wichtigsten sechs Tipps für die internationale SEO aufgeführt, mit denen wir unseren Kunden den Einstieg erleichtern möchten.1. Google ist nicht überall
Eines vorneweg: Ihre Optimierungsbemühungen sollten sich nicht nur auf eine Suchmaschine konzentrieren. Google ist zwar die bekannteste Suchmaschine der Welt, aber nicht überall die beliebteste. Tatsache ist:- In China ist Google gesperrt. Neben der dort am häufigsten genutzten Suchmaschine Baidu gibt es noch andere, beispielsweise Qihoo 360.
- In Südkorea wird am Desktop-Computer am häufigsten mit Naver gesucht. Daum folgt auf dem zweiten Platz. (Allerdings ist Google auch hier relevant. Grund hierfür ist die weite Verbreitung von Android-Mobilgeräten.)
- Der Riesenmarkt Russland wird von der Suchmaschine Yandex dominiert. Googles Marktanteil liegt nur bei 35 %.
- Auch in der Türkei konkurrieren Yandex und Google um Marktanteile.
2. Optimierung beginnt auf der eigenen Webseite
Sorgen Sie dafür, dass Ihre aktuelle Webseite für Suchanfragen optimiert ist, bevor Sie die Optimierung für andere Märkte ins Visier nehmen. Den Anfang bildet ein technischer SEO-Audit Ihrer Webseite, um Ihrer zukünftigen Strategie ein solides Fundament zu geben. Ihre Platzierung in den Suchergebnissen (Ranking) hängt von technisch einwandfreier SEO ab. Das Audit sollte Fragen wie diese beantworten:- Ist Ihre Webseite auf Webcrawler vorbereitet? Das Wichtigste zuerst: Ist Ihre Webseite für die Webcrawler der Suchmaschinen gut zu erfassen? Falls Crawler sie nicht finden und indexieren können, sind alle weiteren SEO-Maßnahmen für die Katz.
- Lädt Ihre Webseite ausreichend schnell? Die Ladezeiten einer Webseite werden immer wichtiger und sind in den letzten Jahren zu einem der wichtigsten Ranking-Faktoren aufgestiegen. Dies liegt an der zunehmenden Beliebtheit des Browsens auf Mobilgeräten – und ein Ende ist nicht in Sicht.
- Ist Ihre Webseite für Mobilgeräte optimiert? Mobile-First-Indexierung ist ein weiterer Versuch von Google, Webseitenbetreiber dazu zu zwingen, die Funktionalität auf Mobilgeräten zu verbessern. Seit Juli 2019 rankt Google vornehmlich die Mobilversionen neuer Webseiten.
- Können Sie die Suche innerhalb der Webseite verbessern? Sie könnten beispielsweise Suchbegriffvorschläge zusammenstellen, damit Suchende (fast) immer das Gesuchte finden.
- Zeigen Sie den richtigen Märkten die richtigen Seiten an? Mittels Hreflang-Attributen können Nutzern Webseiten regional- und sprachspezifisch angezeigt werden.
3. Mit Recherche und Planung starten
Sobald klar ist, welche Suchmaschinen Sie pro Markt ins Visier nehmen sollten, sollten Sie nicht gleich in Aktionismus verfallen, sondern erst einmal über Ihre Strategie nachdenken. Dies umfasst die Ausrichtung Ihrer SEO-Maßnahmen an Ihrer allgemeinen Geschäftsstrategie. Konzentrieren Sie sich dazu auf Zielregionen mit Wachstumspotenzial. Aus diesen Regionen wählen Sie die Sprachen aus, die bereits gute Konversionsraten zeigen. Ausschlaggebend ist hierbei der Stellenwert, den die Konversionsrate für Sie hat. Ihre Webanalysen und Tools wie SimilarWeb verraten Ihnen, woher Besucher auf Ihre Webseite kommen, wonach sie suchen und in welchen Sprachen sie dies tun. Daraus können Sie ableiten, wie groß das Potenzial Ihrer Webseite ist, in neuen Märkten ist. Zum Schluss gilt es, die Wettbewerbslandschaft zu untersuchen. Denken Sie dabei immer an den Grundsatz: Nicht jeder, den Sie für einen Mitbewerber halten, ist auch einer. Marken, die Sie stets zur globalen Konkurrenz gezählt haben, konkurrieren vielleicht gar nicht mit Ihnen um Suchergebnisplatzierungen in den einzelnen lokalen Märkten. Mithilfe einer Wettbewerbsanalyse (zum Beispiel mit einem Tool wie SEMrush) erkennen Sie, welche Unternehmen tatsächlich den größten Anteil an sprachenspezifischem Traffic in Ihrer Branche halten und um welche Keywords Sie konkurrieren. Möglicherweise werden sich die Mitbewerber sogar je nach Produkt oder Service unterscheiden. Rangiert vielleicht ein Ihnen bisher unbekanntes lokales Kleinunternehmen bei einem Ihrer Produkte weit oben? Ihre Analyse-Tools verraten Ihnen relevante Mitbewerber, ob bekannt oder unbekannt, sodass Sie genau wissen, mit wem Sie es tun haben .4. Die Webseitenstruktur unter der Lupe
Wenn das Fundament steht, können Sie Ihre Webseite global SEO-optimiert gestalten. Nehmen Sie die Webseitenstruktur unter die Lupe. Wie lässt sich der mehrsprachige Content Ihrer internationalen Webseite am besten über die Domain- und URL-Struktur steuern? Sie haben drei Optionen zur Auswahl (angenommen, es geht um eine Webseite für Deutschland, deren zweistelliger Sprachencode de lautet):- Unterordner: z. B. Website.com/de/Produkt
- Subdomains: z. B. de.Website.com
- Sprachenspezifische Top-Level-Domains: z. B. Website.fr
5. Keywords nicht einfach übersetzen
Die Keywords auf Ihrer ursprünglichen Startseite entsprechen nicht unbedingt den typischen Suchgewohnheiten anderssprachiger Nutzer. Berücksichtigen Sie daher das Nachfrageverhalten der Nutzer im jeweiligen Markt, zum Beispiel so:- Absicht der Suche: Nehmen wir das Brotbacken als Beispiel. Gesundheitsbewusste Konsumenten in Deutschland suchen mit Begriffen wie „Weizenvollkorn“, „gesund“ und „Rezepte“, während in Indonesien die Erschwinglichkeit im Vordergrund steht und daher Suchbegriffe rund um den Produktpreis dominieren, zum Beispiel „gebrauchter Brotbackautomat“.
- Slang/Umgangssprache: Wie sprechen Nutzer im Alltag über das Thema? Möglicherweise stellt sich heraus, dass Produkte mit Hybridworten oder Dialekt- bzw. Slangausdrücken gesucht werden.
- Sprachgesteuerte Suche: Wenn sie sich im Zielmarkt etabliert hat, suchen Ihre potenziellen Kunden nicht mittels Keywords, sondern in vollständigen Sätzen, wie sie auch in einem ganz normalen Gespräch fallen würden. Getippt wird vielleicht „gebrauchter Brotbackautomat“, doch bei der sprachgesteuerten Suche wird daraus eher: „Wo bekomme ich in meiner Nähe einen gebrauchten Brotbackautomaten?“